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schädigung verlangten, baute man Klärteiche, in denen das Wasser sich
reinigen sollte, bevor es in die Hase floß. Die Wassermassen wurden aber
immer größer, daher mußte man schließlich den Betrieb einstellen und das
Bergwerk verlassen.
Wie die Steinkohle in die Erde hineingekommen ist, das hat keines
Menschen Auge gesehen. Es ist gewiß schon sehr lange her. Man oermutet,
daß dort, wo heute der Piesberg steht, einst ein gewaltiges Moor mit riesi-
gen Wäldern gewesen ist, welches dann durch Wasserfluten mit Sand und
Schlamm zugedeckt wurde. Man findet nämlich in der Kohle Abdrücke und
Reste von allerlei Pflanzen. (Museum.)
Woher unsere Pflastersteine kommen. Schon von weitem er-
kennt man am Südabhange die stufenartig übereinanderliegenden Stein-
brüche. Da wird der harte Kohlesandstein gebrochen. Maschinen treiben
Bohrlöcher in die Felswände, die mit Schießbaumwolle gefüllt werden.
Bei der Entzündung brechen dann unter gewaltigem Getöse die harten
Felsen in Trümmer zusammen. Arbeiter eilen herbei und füllen die Wagen,
die dann an einem Drahtseil den Bremsberg hinunterrollen zur Halle,
wo Steinhauer die viereckigen Pflastersteine herstellen, welche die meisten
Straßen unserer Stadt bedecken. Die kleineren Gesteinstrümmer werden
gemahlen, mit Zement vermengt und zu einem Kunstsandstein, Durilit,
gepreßt. Aus Durilit macht man Rohre, Stufen, Fensterbänke, Kanten-
steine u. a. m. Das Gebäude der Handelskammer in Osnabrück ist aus
Durilit gebaut.
Pflastersteine und Durilit werden weit verschickt, sogar bis ans Meer.
Bald wird man auf dem Kanal billiger und besser verladen und ver-
senden können. Am Piesberge werden über 2000 Arbeiter beschäftigt -
viele sind aus Italien und anderen fremden Ländern.
Aufgaben: 1. Miß auf der Landkarte a) die Entfernung vom Penterknapp
bis zum Huntetal, b) von Osnabrück nach Essen, e) von der Huntequelle bis zum
Dümmer! 2. Welche Berge im Wiehengebirge und den daneben liegenden Höhen
sind genannt worden? 3. Berechne nach dem Fahrplan Fahrzeiten und Fahrpreise
nach den einzelnen Stationen der Bahn Osnabrück-Bohmte! 4. Zeichne die Haupt-
züge des Wiehengebirges, die Bäche und Flüsse desselben!
Regierungsbezirk Osnabrück.
Der Zweigkanal.
Aufgabe: Beobachte das Leben im Hafen, wie ein Schiff durchgeschleust wird k
Osnabrück ist neuerdings eine Hafenstadt geworden. Zwischen Ger-
trudenberg und Westerberg ist in den letzten Iahren ein Hafen gebaut, der
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
157
die Hopfen von Spalt in Bayern und Saaz in Böhmen,
als geringste die braunschweiger, die den belgischen gleichgesetzt
werden.
Der Tabacksbau und die daran sich knüpfende Fabrica-
tion hat in Deutschland einen bedeutenden Aufschwung genom-
men, und seit etwa 10 Jahren hat sich auch der Export nach
außereuropäischen Ländern rasch gehoben, so daß 1853 die Aus-
fuhr deutscher Cigarren nach Amerika und Australien ein Capital
von 1 Mill. Gulden repräsentierte. Der Hauptsitz der Tabacks-
cultur ist die bayerische und badische Pfalz sammt dem angren-
zenden Hessen. Im Jahre 1852 bestanden dort zusammen 43
Fabriken, mit 644 Arbeitern, welche über 12,000 Ctr. Rauch-
und Schnupftaback und 30 Mill. Stück Cigarren verfertigten;
letztere sind größtentheils exportiert worden. Rohe Tabacksblätter
gehen ebenfalls in Menge von dort über See; wer die Lager-
häuser der Londoner Docks besucht, findet immer große Massen
Pfälzertabacks, welche zum Theil nach den Cigarrenfabriken Ame-
rikas, Spaniens u. s. w. spediert werden. Nach Oesterreich gin-
gen im Jahre 1852 aus der badischen Pfalz allein 15,000 Ctr.
rohe Tabacksblätter ä 16 fl., 1853 aus der Pfalz überhaupt
45.000 Ctr. Oesterreichs Tabacksproduction selbst aber ist so be-
deutend, daß 1846 die Ernte 753,000 Ctr. betrug, wovon
560.000 Ctr. auf Ungarn trafen. Unter der Leitung der k. k.
Tabacksdirection — denn in Oesterreich ist, wie in Frankreich,
der Taback Regie oder Monopol der Regierung — arbeiten ge-
genwärtig 25 Fabriken mit mehr als 28,000 Arbeitern, von
denen 21,000 mit der Fertigung von Cigarren beschäftigt sind;
die Zahl der hergestellten Cigarren betrug im Jahre 1853
725% Mill. Stück, im Gewicht von 56,000 Ctr. und einem
Verkaufswerth von 12% Mill. Gulden, der producierte Rauch-
taback über 456,000 Ctr., im Werthe von fast 18 Mill. Gul-
den. Die Production hatte sich seit 1850 beim Rauchtaback um
70 Procent, bei den Cigarren um 123 Procent gehoben, also
innerhalb dreier Jahre mehr als verdoppelt.
Von Weinen waren auf der allgemeinen deutschen Indu-
strieausstellung in München nicht weniger als 339 Sorten aus-
gestellt, deren richtige Würdigung der Prüfungs-Commission nicht
wenig zu schaffen machte. Don einer Ausstellung der deutschen
Biersorten in dieser Metropole aller biertrinkenden Städte ist uns
nichts bekannt geworden.
Unter den Maschinen nehmen jetzt die Locomotiven einen
sehr bedeutenden Platz ein. Seit dem Jahre 1841, in welchem
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Deutschland Amerika Hessen Spaniens Oesterreich Oesterreichs Oesterreich Frankreich
158
durch Keßler in Karlsruhe (jetzt in Eßlingen bei Stuttgart) und
Borsig in Berlin der Bau von Locomotiven in Deutschland in
kräftigen Angriff genommen worden ist, sind deren bis 1854
etwa 1300 in deutschen und österreichischen Werkstätten herge-
stellt worden. Die Eisenbahnstatistik für das Betriebsjahr 1852
weist nach, daß von den 1293 Locomotiven, die damals auf
den deutschen Bahnen (außerhalb Oesterreichs) Dienst thaten,
839, also 2/3 der Gesammtzahl, deutschen Ursprungs waren,
worunter 379 von Borsig, 145 von Keßler, 83 von Maffei;
auch noch andere bedeutende Maschinenfabriken gibt es in Deutsch-
land, z. B. die Egestorffsche in Hannover, von welcher 1854 wir
schon die 126. Locomotive gesehen haben. Ausländische Locomo-
tiven wurden neuerdings nur daun eingeführt, wenn sie als
Probeexemplare für besondere Constructionen dienen sollten, odcr
wenn die inländischen Fabriken dem gesteigerten Bedarf der Bah-
nen nicht rasch genug entsprechen konnten. Bemerkenswerth ist
der seit 20 Jahren gemachte Fortschritt in der Leistungsfähigkeit
der Locomotiven.
Es betrug das Gewicht der Locomotiven im Jahre 1840
— 7v2, im I. 1850 — 25 — 34 Tonnen; die größte durch
eine Locomotive auf ebener Bahn geförderte Last 1840 — 50
Tonnen, 1850 — 1000 Tonnen.
Die größte Geschwindigkeit der Personenzüge 1840 — 16,
1850 — 60 englische Meilen in der Stunde.
Solche Fortschritte haben es möglich gemacht, Steigungen,
welche früher Seilebenen erforderten, d. h. wo die Züge au einem
Seil oder Drahtseil hinauf und hinunter gezogen wurden, z. B.
zwischen Düsseldorf und Elberfeld, oder bei Herbesthal unweit
Aachen, jetzt mit Locomotiven zu befahren und bei Bahncurven
bis auf hundert Klafter Halbmesser herabzugehen. Das bedeu-
tendste Resultat ist bis jetzt durch die Locomotiven nach dem
System von Engerth in Wien erreicht; 16 nach diesem System
construierte Maschinen sind für die Semmeringbahn theils in
Eßlingen, theils in Seraing (Belgien) ausgeführt.
Die Ausdehnung des deutschen Eisenbahnnetzes hat auf
das Gedeihen der Maschinenwerkstätten sehr belebend eingewirkt.
Das Etablissement Maffei's z. B., 1841 noch ein kleines Ham-
merwerk, ist jetzt im Stande wöchentlich eine Locomotive abzu-
liefern. Das Etablissement von Klett und Comp. (Kramer-Klett)
in Nürnberg hatte 1849 bloß 120 Arbeiter, jetzt ist Raum für
1800 Arbeiter vorhanden, die Fabrik hat 86 Schmiedefeuer und
6 Dampfmaschinen im Gange. Diese Fabrik lieferte die Müu-
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TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Personennamen: Engerth
Extrahierte Ortsnamen: Karlsruhe Eßlingen Stuttgart Berlin Deutschland Oesterreichs Hannover Elberfeld Aachen Wien Eßlingen Belgien Nürnberg
163
weise Fichtenholz) erstreckt sich über ganz Europa. In Berchtes-
gaden werden jährlich für 30,000 fl. Schachteln und für 20,000 fl.
Küfer-, Schnitz- und Drechslerarbeiten gefertigt, in Oberammer-
gau an Feinschnitzereien eine Summe von 25 bis 30,000 fl.
jährlich verdient. Auch in Tyrol wird Holzschnitzerei betrieben;
besonders ist das Thal Gröden (italienisch Gardena), welches
auch seine ganz eigenthümliche Sprache hat, durch Bildschnitzerei
berühmt, deren jährlicher Reingewinn auf 25,000 fl. angeschla-
gen wird.
Vor nicht langer Zeit noch waren die Ausdrücke »Schwe-
felholzmacher" und „Schwefelkrämer" sprüchwörtliche Bezeichnung
für den Proletarier der Gewerbs- und Handelswelt; heutzutage
sehen wir die Chemie und Mechanik eifrig bemüht im Dienst
der Zündholzfabrication, ja diese Industrie nimmt den ersten Rang
ein unter den aus Holz gefertigten Artikeln. Sie tritt in Deutsch-
land mit Productionsquantitäten auf, die nur in den riesigen
Verhältnissen Englands ihres Gleichen finden. Eine Zündholz-
fabrik, welche täglich 5 Millionen Stück fertigt, kann sich eben
nur eine der Mittlern nennen. Das Zündwarengeschäft von Pvl-
lack in Wien beschäftigt gegen 2800 Menschen; Deiz und Comp,
in Andreasberg (auf dem hannoverschen Harz) produciert in drei
Fabriken täglich 7—8 Mill. Zündhölzer, 1 —1]/2 Mill. Zünd-
kerzen, 15 — 20,000 Stück gedrehter Holzbüchsen (auf 200 Dreh-
bänken) und 60 bis 70,000 Spanschachteln; Preschel in Wien,
Füsch in Schüttenhofen (Oesterreich) haben jeder 1000 Arbeiter,
und letzterer verarbeitet für Zündrequisite jährlich 3000 Klafter
Holz. Die von einer einzigen dieser großen Fabriken in einem
Jahr gefertigten Zündhölzer würden an einander gereiht, die
Erdkugel viermal umschlingen! Wer consumiert alle diese Zünd-
hölzchen? — Sie finden alle Absatz und lehren, daß das Feld
der Industrie keine Grenzen hat, so lange der menschliche Erfiu-
dungsgeist nicht an seiner Grenze angelangt ist, welche jeder
Tag weiter und weiter hinausrückt.
Papier. Die Zahl der Papierfabriken, noch mehr aber die
Productionsfähigkeit der einzelnen ist gestiegen; mehre der in
München vertreten gewesenen, fertigen täglich 30 bis 36 Ctr.
Der vermehrte Papierverbrauch weist mehr und mehr auf die
Verwendung von passenden Lumpensurrogaten hin. Der bedeu-
tendste Fortschritt hierin ist durch Völter in Heidenheim (Würt-
temberg) gemacht, dessen Fabrik nur solche Papiere ausgestellt
hatte, welche aus Holz oder Stroh mit oder ohne Lumpenzusatz
gefertigt worden sind. Völter verarbeitet jetzt jährlich gegen
11*
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TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Berchtes- Oberammer- Tyrol Deutsch- Englands Wien Andreasberg Wien Oesterreich Heidenheim
165
in Wien abgeschlossenen Vertrag zur Anbahnung eines sämmtliche
deutsche Bundesstaaten umfassenden gemeinsamen Zollsystems,
welches mit dem Beginn des Jahres 1854 zugleich mit der
Ausdehnung des Zollvereins an die Küste der Nordsee ins Le-
den trat. Allgemeine Bestimmungen des Zollvereins sind: Frei-
heit des iunern Verkehrs mit Aufhebung aller Binnenzölle, Zu-
lassung ausländischer Erzeugnisse gegen einen mäßigen Schutzzoll,
Erleichterung ihrer Einfuhr durch Handelsverträge mit Zugrunde-
legung der Gegenseitigkeit, Erhebung der Zölle an der äußersten
Grenze des Zollvereinsgebietes, Vertheilung des Zollertrages auf
die Zollvereinsstaaten nach Maßgabe ihrer Volkszahl. Gegen-
wärtig wird über weitere Zollerleichterungen und Aufhebung ver-
schiedener Zölle zwischen Oesterreich und den Zollvereinsstaaten
unterhandelt.
Es steht zu hoffen, daß Deutschland durch immer größere
Einigung, insbesondere durch einiges Handeln seiner beiden mäch-
tigsten Staaten dem Auslande gegenüber sich endlich jenen wohl-
thuenden Respect erzwinge, der allein die Ehre und Würde einer
Nation vertritt und hebt. Schon jetzt ist der Zollverein eine be-
deutende Macht und von etwa 42 ^ Mill. Bewohnern Deutsch-
lands gehören nach der Zählung vom 3. December 1855 nicht
weniger als 32,721,094 zum deutschen Zollverein. Nur wenige
Staaten, Oesterreich, die beiden Mecklenburg, die drei Hansestädte
Bremen, Hamburg, Lübeck, und das unter dänischer Herrschaft
stehende Holstein sind demselben noch nicht beigetreten.
Was die Bevölkerungsverhältnisse im Zollverein betrifft, so
ist Sachsen (mit 2,039,176 E. oder 7500 auf die d>M.) am
dichtesten bevölkert, Oldenburg mit 2329 auf die lii>M. am we-
nigsten, darauf am wenigsten Hannover mit Schaumburg-Lippe
(1,841,317 E. oder 2610 auf die mm.), dann aufsteigend
kommt Bayern, Braunschweig, Preußen, Kurhessen, Luxemburg,
Thüringen, Württemberg, Baden, Nassau, Großherzogthum Hessen,
Sachsen. — Bei der Zählung von 1855 hatte die bedeutendste
Zunahme im Verhältniß zu seiner Bevölkerung Sachsen, dann
Preußen; Hannover hatte nur 385 mehr als 1852. Vermin-
dert hatte sich die Bevölkerung in Bayern um 18,017, in
Württemberg um 63,543, in Baden um 41,838, in den beiden
Hessen je um mehr als 17,000, um ein unbedeutendes auch in
Braunschweig und Nassau. Während in den frühern Zählungen,
wie sie im Zollverein alle 3 Jahre statt finden, die Steigerung
durchschnittlich 3 Procent betrug, war die Bevölkerung 1855 nicht
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
297
buswagen allein machen täglich 7400 Reisen durch die Altstadt.
Man rechne nun die übrigen Wagen jeder Art und Größe dazu!
Einen fernem Maßstab der Bewegung in dieser geräusch-
vollen Hauptstadt, wo jeder nur an sein Geschäft („business“)
denkt und wo für so viele Tausende jeder Tag ein beständig
erneuerter Kampf um das Dasein (a 8tru^l6 for life) ist, ge-
den die verschiedenen Bahnhöfe innerhalb und außerhalb derselben:
am Bahnhof (terminus) von London-Bridge, von wo die Eisen-
bahn nach Greenwich, Brighton und Dover führt, stieg die Zahl
der Reisenden im I. 1854 auf 10,845,000; an der südwestlichen
Station (nach Portsmouth, Southampton k.) auf 3,308,000, in
Shoreditch d. h. am östlichen Bahnhof auf 2,143,000; in Euston-
Square (nordwestlich) auf 970,000; in Paddington (westlich)
1,400,000; in Kingscroß (nördlich) 711,000 und in Fenchurch-
street, von wo die Bahn nach den Docks und nach Blackwall
ausläuft, auf nicht weniger als 8,144,000 Personen.
Wir geben zum Schluß noch den Jahresbericht von 1856
über die Bevölkerung und den Gesundheitszustand der brittischen
Hauptstadt, aus welchem bervorgeht, daß das Hauptübel des
Stadtlebens, nämlich die Erzeugung einer kurzlebenden und ge-
schwächten Bevölkerung, durch eine zweckmäßige Gesundheitspolizei
sich sehr wohl vermeiden lasse. Die Bevölkerung Londons betrug
um die Mitte von 1856 2,516,248 Einwohner und wird gegen
Ende des Jahres etwa 60,000 mehr, als am Schluß des vor-
hergehenden gezählt haben. Todesfälle waren verhältnißmäßig
geringer an Zahl, als in jedem andern Jahr, mit Ausnahme
von 1852; die Geburten (86.833) überstiegen die Todesfälle
(56,786) um 30,047; wie es in jedem Jahre unwandelbar der
Fall ist, wurden mehr Kinder männlichen, als weiblichen Ge-
schlechts geboren, während die weibliche Bevölkerung (durch Ein-
wanderung vom Lande) um 165,000 die männliche überstieg.
Zehn Jahre lang kamen 25 Todesfälle auf 1000 Einwohner;
1856 war das Berhältniß auf 22 zu 1000 herabgesunken. In
den nördlichen und westlichen Theilen der Stadt betrug die
Sterblichkeit 21, in den östlichen 23; auch in letztern hat sich
das Berhältniß gebepert. Ansteckende Krankheiten, wie Pocken und
Scharlachfieber, haben abgenommen. Aus allem dem erhellt, daß
London trotz seines schlechten Wassers, des Rauches und der
Unmäßigkeit seiner Bewohner in Bezug auf die Gesundheit der-
selben noch immer gut gestellt ist. Ein Grund mag in der Breite
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
384
Noch jetzt sind bedeutende Ueberreste maurischen Erfindungsgeistes
und Fleißes vorhanden, vor allem die huerta (hortus), der Gar-
ten von Valencia, auch wohl das spanische Paradies genannt.
Diese Huerta ist ein weites von Tausenden von Wassergräben
durchschnittenes Feld, welches mit Weizen, Gerste und Reis an-
gepflanzt ist, und aus dem zahllose Oel- und Maulbeerbäume
hervorragen. Diese Wasser, welche jedes Feld abwechselnd tränken,
geben der Frucht jenes immer frisch-duftige Grün, welches dem
Auge so wohlthuend ist. Der Wohlstand Valencias, Murcias,
Granadas, kurz des ganzen spanischen Südosten beruht lediglich
auf dieser maurischen Einrichtung, ohne welche das Land gerade
so dürr und unfruchtbar daliegen würde, wie so manche andere
Gegend, wohin die Araber entweder nicht kamen, oder wo ihr
Aufenthalt zu kurz war, um ähnliche Einrichtungen zu treffen. —
Was im Alterthum die Phönizier und Carthager veran-
lagte, nach Spanien Colonien zu senden, wie Gadcs (Cadix) und
Neucarthago (Carthagena), war der Reichthum an Silber, das
man im Handel nach Indien gegen das wohlfeile Gold umsetzte.
Wenn auch die Erze nicht mehr, wie zu den Zeiten Diodors
von Sicilien, vom Boden aufgelesen werden, so find die Gruben
doch zahlreicher, als irgendwo anders. Das Land ist reich an
Salinen (Quell-, Stein- und Meersaiz), an Kupfer- und Queck-
silbergruben; die Quecksilbergruben von Almaden in der Mancha
sind die reichsten in Europa. Werthvoller noch sind die Kohlen-
minen (in Asturien sind die Gruben schon länger im Betrieb
und in verschiedenen Gegenden sind reiche Steinkohlenflötze ge-
funden) und der Reichthum an Eisenerzen. Nur ist zu beklagen,
daß die Gruben, mit wenigen Ausnahmen, nur kunstlose Aus-
höhlungen sind, und der eigentlich bergmännische Betrieb fehlt. —
Doch alle Bodenreichthümer bleiben versunkene Schätze, wo
die Mittel zur Aneignung fehlen. Nun aber hat in Spanien die
Natur schlecht für den Verkehr gesorgt, ja vom Norden nach dem
Süden hat sie beinahe jeden Verkehr versagt. Die Küste im
Norden trennt der Kamm der Pyrenäen; parallel mit diesen
laufen dann 4 Gebirgszüge mit 4 Thälern und 4 Flußgebieten,
abgesondert von diesen liegt wieder das Thal des Ebro und
wie in einem Kranz von Gebirgen das Königreich (jetzt Provinz)
Murcia. Wollte nun jemand quer durchs Land von Santander
nach Malaga reisen, so müßte er 5 Gebirge übersteigen. Zwar
ist das Land rings vom Meere umgeben, und tief hinein reichen
große Flüsse; aber diese Flüsse sind nur eine kurze Strecke schiff-
bar, der Guadalquivir nur, wie ehemals zu den Römerzeiten,
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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206
Glanze und aller Freiheit zu entwickeln. Nicht weniger hat das
religiöse Element, das damals alle bürgerlichen Verhältnisse
innig durchdrang, zur Förderung jenes regen Strebens beige-
tragen.
Durch diese allgemeine Theilnahme und das innige Ver-
wachsensein mit allen Verhältnissen des Lebens war die Kunst
im Stande, eine solche Fülle vorzüglicher Werke in den Mauern
der Stadt zu schaffen, daß, als in spätern Jahrhunderten das
Schönheitsgefühl allmählich erstarb und zuletzt die beklagenswerthe
Periode der Zopfzeit eintrat, die Masse des vorhandenen Guten
groß genug war, um die Mißgeburten einer kranken, durch fremde
Einflüsse beherrschten Zeit in Nürnberg nur in geringerm Grade
aufkommen zu lassen, als in den meisten deutschen Städten.
Und als am Ende des verflossenen und im Anfänge dieses Jahr-
hunderts von neuem ein allgemeiner und reger Sinn für die
Erforschung und Erhaltung der vaterländischen Kunstdenkmale er-
wachte, war es Nürnberg wieder vor vielen andern Städten,
das es mit Eifer unternahm, seine herrlichen Besitztbümcr von
den Spuren fremdartigen Einflusses zu säubern und in ihrem
frühern Glanze verjüngt erstehen zu lassen.
Aber auch jetzt noch wurzelt im Herzen der Einwohner jene
Liebe zur Kunst und ihren Erzeugnissen, jener warme Trieb für
Erhaltung der vorhandenen Werke, so wie für allmähliche Ge-
staltung einer neuen glücklichen Kunstperiode in den Mauern der
Stadt. Hierzu tragen, außer manchen Privatbestrebungen zwei
öffentliche Anstalten vorzüglich bei.
Zuerst und vor allem ist das „Germanische National-
museum" hervorzuheben. Freiherr von Aufseß, der Gründer die-
ser Anstalt, die schon jetzt, erst wenige Jahre nach ihrer Entste-
hung, sich durch alle deutschen Lande der lebendigsten Theilnahme
und Mitwirkung zu erfreuen hat, ging von dem Grundgedanken
aus, daß ein wahrhaft nationales Streben in den verschiedensten
Zweigen unserer Literatur und Kunst erst dann wieder vollstän-
dig erstehen und für Gegenwart und Zukunft ersprießliche Früchte
tragen könne, wenn dasselbe in der gründlichen und umfassenden
Kenntniß der Vergangenheit einen sichern Stützpunkt gefunden
habe. Daher wurde die Lösung der großen Aufgabe in Angriff
genommen, alles, was an deutschen Schrift- und Kunstdenkmalen,
seit den frühesten Epochen, weit und breit zerstreut, bisher dem
Untergange trotzte, theils in Originalen, theils, wo diese nicht
zu erlangen waren, in vorzüglichen Copien zu einer großen
Sammlung zusammenzustellen, und diese, nach den verschiedenen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
241
c. Bielefeld und der Ravensberg.
Das freundliche Bielefeld ist sämmtlichen deutschen Haus-
frauen bekannt und interessant durch seine Leinwand. Die Stadt
liegt sehr hübsch zwischen die Hügel des Teutoburgerwaldes ge-
setzt, da, wo ein kleines Gewässer, die Lutter, den Gebirgszug
durchbricht, oder besser gesagt, durchschlängelt. Dem Paß, welchen
die Lutter hier durch den Teutoburgerwald gebildet hat, ist denn
auch die alte Heerstraße aus dem innern Westfalen nach der
Weser und nach Niedersachsen gefolgt und derselbe Weg war für
die Eisenbahn vorgezeichnet. Bevor man Bielefeld erreicht, fällt
dem Wanderer die unübersehbare Zahl kleiner Häuser mit rothen
Ziegeldächern auf, welche über die fleißig angebaute Gegend zer-
streut sind. In diesen Häusern wohnt das Geschlecht der rastlos
arbeitenden Spinner und Weber, welche die Welt mit einem
Theil des berühmten Leinens versehen, obwohl der größere Theil
der Gewebe aus weiterer oder näherer Entfernung zu den Biele-
felder Bleichen herbeigebracht wird, um dann von hier aus,
nachdem sie auf der Legge oder Prüfungsanstalt gestempelt sind,
in die Welt zu wandern. Das weiche, zum Bleichen besonders
günstige Wasser der Lutter hat zum Aufkommen dieser Industrie
viel beigetragcn. Die Hauptveranlassung dazu ist aber in der
Ansiedelung der Niederländer zu suchen, die während des Druckes
der spanischen Herrschaft ihr Vaterland verließen, um ihren Kunst-
sleiß fremden Gegenden zu bringen. Doch reichen Flachsbau, Ge-
webe und Garnhandel Bielefelds freilich urkundlich bis m das
13. Jahrhundert hinauf. Lange war die Industrie in schwung-
haftem Betrieb, in dem letzten Vierteljahrhundert hat sie jedoch
einen bedeutenden Stoß erlitten. In Amerika, welches einen be-
deutenden Markt bot, ist Bielefelder Leinen durch irische Leinwand
sehr beeinträchtigt worden: das Maschinengarn begann das Hand-
gespinnst zu verdrängen. Die ganze Spinnerbevölkerung ging
einer traurigen Lage entgegen, ja befand sich schon darin, bis
in neuester Zeit die Aussicht auf Beschäftigung in großen indu-
striellen Unternehmungen sich geboten hat. Denn Bielefeld ist
der erste Punkt, an welchem jener Industriealismus beginnt, der
in allerncuester Zeit, in mitunter riesenhaften Verhältnissen auf-
tretend, den Landstrich vom Teutoburger Wald bis zum Rhein
in Beschlag genommen hat. Großartige Projecte sind auch hier
in der Ausführung begriffen. Zwei Vereine, die „Ravensbergische
Spinnerei" und „Vorwärts, Gesellschaft für Flachsspinnerei und
16
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Weber Bielefelder
Extrahierte Ortsnamen: Bielefeld Westfalen Niedersachsen Bielefeld Bielefelds Amerika Bielefeld Rhein
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Reichthum und Geschmack nicht selten über eine Königsküche
stellen, so haben wir nicht etwa die eigne Meinung ausgespro-
chen, sondern nur das Urtheil competenter Autoritäten wieder-
holt. Neben diesem Luxus findet aber in Wildbad jede Ranges-
und jede Vermögensstufe ihre Stellung und ihre Rechnung.
Nach F a l l m e r a y c r').
18. Reise durch das südwestliche Deutschland.
Eine Eisenbahn- und Dampfschifffahrt.
a) Von München nach Heilbronn. In München bestei-
gen wir den Courier-Zug (in England express train, in Frank-
reich eonvei äs vitssse genannt), wir halten also nicht bei jedem
kleinen Nest, das sich am Wege findet; selbst das alte stattliche
Augsburg können wir heute nicht näher besichtigen (vgl. jedoch
oben S. 200); denn schon eilen wir weiter auf der Linie nach
Ulm, auf welcher, die kurze Strecke des Günzthals ausgenommen,
die Landschaft trostlos einförmig ist. Einen flüchtigen Blick werfen
wir hinüber nach Elchingen, wo Ney sich den Herzogshut errang
und fast unmittelbar nachher sind wir in Neu-Ulm inmitten der
riesigen Werke, die auf dem bayerischen (rechten) Donauufer der
deutschen Bundesfestung errichtet sind, und einen Augenblick später
haben wir, gegenüber dem ehrwürdigen gothischen Münster,
dessen herrlicher Bau die alte freie Reichsstadt überragt, die
hier schiffbar werdende Donau überschritten und befinden uns
in Ulm, im Königreich Württemberg. Wir vertauschen die schön
und bequem gepolsterten bayerischen Wagen gegen die zimmer- «
ähnlich (mit durchbrochenen Sitzen) eingerichteten württembergischen,
ursprünglich amerikanischen Wagen, die auch auf einigen öster-
reichischen Bahnen eingeführt sind. In diesen mehr sparsam als
geschmackvoll decorierten Transportmitteln'fahren wir mit einer
Schnelligkeit, die man am andern Donauufer im gemüthlichen
Altbayern, wie auch in Oesterreich, wo man glücklicher Weise
noch Zeit hat, als halsbrecherisch bezeichnen würde. Sobald wir
die Höhe der Alb (oder rauhen Alp), die Wasserscheide zwischen
Donau und Neckar, die Grenze zugleich zwischen Bier und Wein,
erreicht haben, eilen wir der Hauptstadt des Landes zu; von
Geißlingen, wo einige Dutzend alter Weiber den unglücklichen
Reisenden Ellen in Form einer Kaffeemühle und andere aus
Holz oder Knochen gedrechselte Erzeugnisse des einheimischen
*) Allgem. Zeitung von 1856 Jvo. 188.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Wildbad Deutschland Heilbronn England Frank- Ulm Elchingen Neu-Ulm Ulm Königreich_Württemberg Altbayern Oesterreich Donau